Kein Biss unter dieser Nummer by Mary Janice Davidson

Kein Biss unter dieser Nummer by Mary Janice Davidson

Autor:Mary Janice Davidson [Davidson, Mary Janice]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783802592447
Google: CTB8mwEACAAJ
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-01-08T23:00:00+00:00


18

Meine Gemahlin und meine Schwägerin waren aus der Welt verschwunden, und ich hatte sie nicht aufhalten können.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es nicht einmal versucht habe. Wie ein kleines, schwaches Kind hatte ich danebengestanden und nur zugeschaut. Ich hatte mich ganz in mich zurückgezogen. Tief in meinem Innersten hatte sich schon immer dieses kleine, schwache Kind verborgen, das den Tod seiner geliebten Familie nicht hatte verhindern können, dem aber der Mut fehlte, seinen Lieben ins Jenseits zu folgen.

Jahrzehntelang war ich ihnen nicht gefolgt, und ich erwartete, dass daraus Jahrhunderte werden würden. Zum ersten Mal, nachdem ich meine Königin kennengelernt hatte, wurde mir wieder bewusst, dass die Unsterblichkeit für den Feigling ein Fluch sein konnte.

»… mein König? Sir? Sir?« Eine vertraute Stimme, deren Klang ich schon seit Langem liebte. »Eric? Eric?« Ah! Hier bin ich also. Ich schreckte aus meinen inneren Betrachtungen auf. Ich wusste, dass Christina Caresse Chavelle sich nach dieser vertraulichen Anrede nun auf die Unterlippe beißen und etwas tun würde, was ihr zutiefst verhasst war. Ich indes fand Trost in diesem Ritual, das wir eingeführt hatten, als ich vier Jahre alt war und mit Röteln im Bett lag. Die Konsequenzen …

(Ah … »Konsequenzen« … ein oft benutztes Wort an diesem Tag! Meine Königin würde es als »Wort der Woche« bezeichnen.)

… meiner Krankheit hatten großen Aufruhr verursacht und waren ein schwerer Schlag für meine Eltern gewesen. Damals wusste ich es noch nicht, doch durch die Belastung fing ich an schlafzuwandeln. Hätte mich Tina nicht gerade noch rechtzeitig durch eine Ohrfeige aufgeweckt, wäre ich in einen der Teiche gefallen und ertrunken. Sie weckte mich, tröstete mich und brachte mir am darauf folgenden Tag das Schwimmen bei. Es war nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass ich von einer geistesgegenwärtigen Frau, die mich liebte, gerettet wurde.

Vater, du hast geglaubt, der Name Sinclair sterbe aus, weil die Röteln mich unfruchtbar gemacht haben; du hast geglaubt, unserer Familie könne nichts Schlimmeres zustoßen, als dass dein Sohn dich nicht zum Großvater machen kann. Du hast uns alle von deinem Glauben überzeugt. Oh, mein Vater, in so vielen Dingen hast du recht behalten! Warum nicht auch damit?

Ich fing Tinas Hand ab, die nur noch zwei Zentimeter von meinem Gesicht entfernt war. »Mir geht es gut«, versicherte ich mit fester Stimme. »Du darfst dich gern zurückhalten, egal, wie stark dein Verlangen, mir eine Ohrfeige zu geben, auch sein mag.«

Sie schenkte mir ein schwaches Lächeln, das so schnell wieder von ihrem liebreizenden Gesicht verschwunden war, als wäre es nie da gewesen. Hinter ihr standen die anderen in einem Halbkreis und starrten mich aus weit aufgerissenen, besorgten Augen an.

Ich erhob mich …

(Wann hatte ich mich denn hingelegt?)

… und entschuldigte mich. Mir fiel auf, dass der Tisch im Esszimmer durch den Raum geschoben worden war und ein heilloses Durcheinander herrschte. Überall entdeckte ich zerbrochenes Geschirr und verschüttete Getränke.

Wieder entschuldigte ich mich.

»Das ist schon in Ordnung«, sagte Jessica plötzlich. Hinter dem Rücken von Detective Berry, wie ich bemerkte. Irgendwann in den letzten – ich



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